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  • AutorenbildGeorg

Keine Angst vor Hunden - Teil 3


Wie ein kleiner Junge in Nullkommanix von seiner Hundeangst befreit wurde

Anfang des Jahres konnte ich mit meinem Trainingsprogramm helfen. Hier ist die Geschichte:


3.Sitzung: Gleicher Ort, gleiche Situation. Alles wird in kurzer Abfolge nochmals wiederholt, was Kaspar in der vorangegangenen Stunde gelernt hat. Auch heute repetiert er wie auswendig gelernt.

Deutlich spürbar ist eine nachlassende Spannung, vor allem bei Kaspars Mutter. „Kann ich den Hund mal streicheln“? Ja, vorsichtig wird die Begegnung arrangiert. Anfangs ein wenig zögerlich. Dann immer vertrauter. Völlig baff sind Mutter und ich, als nach ca. 20 Minuten der kleine Mann fragt: „Können wir einen Spaziergang mit Luna draußen machen“? Der Wunsch des Kindes ist natürlich sofort Befehl. Der Hund geht neben mir rechts an der Leine. Der kleine Mann links von mir. Daneben die Mutter.


Das Folgende, was du jetzt liest, spielt sich innerhalb von einer Viertelstunde ab: nach ca. 250 Meter Spaziergang „Kannst du den Hund auch mal los machen?“. Luna ist von der Leine und läuft trabend voraus. „Jetzt läuft sie weg“ jammert Kaspar. Ich ermutige Kaspar, seine gelernten Kommandos mit klarer Ansage anzuwenden. Zögernd, noch den Namen vergessend, sagt der kleine Mann: „Sitz“. Nichts passiert. Es wird überlegt, was wohl gefehlt haben mag. Kaspar wiederholt das Kommando: „Luna, sitz!“ Dabei schießt der Zeigefinger der rechten Hand in die Höhe. Schon sitzt Luna auf ihren vier Buchstaben. Der Junge gewinnt pro zurückgelegten 100 Meter mehr und mehr an Sicherheit im Umgang mit dem Trainingshund. Der Höhepunkt, der seiner Mutter und mir den Atem verschlägt: nach ca. 300 Meter sitzt Luna auf Kommando. Kaspar kniet sich neben den Hund und ist mit seinem Kopf auf Augenhöhe mit dem Hund. Er legt den Arm um Luna und sagt: „Du bist meine neue Freundin“. In den beiden Folgesitzungen zeigt Kaspar keinerlei Scheu mehr vor dem Tier. Er gewinnt von Stunde zu Stunde an Selbstbewusstsein und beherrscht sicher den Umgang mit der Hündin. Wow!

Diese wahre Begebenheit aus dem März 2019 zeigt, wie gerade Kinder erlebte Angst auch mit einer professionellen Behandlung in Windeseile ablegen können. Der Fairness halber ist aber angemerkt, dass Behandlungen im Regelfalle durchaus drei Monate dauern können, wenn einmal pro Woche an der Beziehung Hund – Mensch intensiv gearbeitet wird.

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