20% weniger Gehalt für gleiche Arbeit - Wie kann „Frau“ dieses Gesetz verändern?
Ja, stimmt! Nicht nur die Statistiken, auch Personaler bestätigen in aller Offenheit, dass Frauen für die gleiche Arbeit, die ihre männlichen Kollegen verrichten, um die 20% weniger Gehalt bekommen.
Diese Personaler wollen nicht in die Öffentlichkeit treten, meinen aber „Frau“ sei selbst „schuld“ an dieser Ungerechtigkeit. Wie kann das sein?
Im Mittelstand ist es am schlimmsten:
Egal, wen du nimmst: die Assistenzärztin im Klinikum, die Bürofachfrau im Einzelhandel, die Rechtsanwältin in ihrem ersten Job oder auch die Facharbeiterin im verarbeitenden Betrieb erhalten deutlich weniger Lohn oder Gehalt als ihre männlichen Kollegen mit gleicher Qualifikation.
Insbesondere im Mittelstand, dort wo es keine Tarifvereinbarungen gibt, grassiert diese Ungerechtigkeit. In den Großunternehmen, in denen Arbeitnehmervertreter mit dem Arbeitgeber Lohnabschlüsse vereinbaren, ist diese unterschiedliche Bezahlung deutlich seltener, aber auch hin und wieder zu beklagen. Selbst weibliche Personalchefs verdienen in der Regel weniger als ihre männlichen Kollegen. „Das ist von alters her so gewachsen“. „Mädels sind einfach zur Bescheidenheit erzogen worden. Sie fordern stets weniger als Männer“, so berichten es immer wieder Verantwortliche in den Betrieben. Ist das tatsächlich so? Ja! „Frau“: stehe auf und mach dich stark:
Geh bevor du eine Bewerbung oder ein Gespräch mit dem Chef wegen einer Gehaltserhöhung planst in dich. Orientiere dich im Netz, was das in deiner Branche übliche Salär eines männlichen Kollegen ist. Was ist dein Alleinstellungsmerkmal? Was kannst du besonders gut? Wo bist du sicher?
Wo macht dir keiner was vor? Schau in den Spiegel und prüfe, in welchem Bereich du fachlich glänzt.
Genauso wichtig wie die fachliche Qualifikation ist aber auch dein Wesen: wo bist du hier spitze als: Teamworkerin, Organisationstalent, Ideenproduzentin, Perfektionistin, Motivatorin… Vermeide Floskeln im Gespräch, sondern erkläre deinem Gegenüber, warum du z.B. eine gute Teamworkerin bist oder in welcher Situation deine Perfektion dem Betrieb besonders zugutekommt. Kurz: erkläre deinem Vorgesetzen, warum er oder sie gar nicht anders kann, als dir das gerechte Gehalt zu zahlen.
Klar: es gibt das sogenannte Lohngefüge, dh. es gibt festgelegte „Gehaltsklassen“. Dennoch ist die Gehaltsverhandlung eine Art „Zocken“: der eine fordert, der andere hält dagegen. Der Kompromiss macht beide glücklich.
Die Zeit für erfolgreiche Gehaltsverhandlungen ist so günstig wie nie: Fachkräfte werden überall händeringend gesucht. So auch du!
Wenn du das alles einmal auf dem Trockenen üben willst, weißt du ja, wo du mich findest.
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